Nicht nur die zahllosen Kirchen der 1950er und 1960er Jahre bedürfen heute der Sanierung, sondern gleichfalls die meist mit ihnen errichteten Pfarr- und Gemeindehäuser; so auch der Gemeindesaal der Kaiserslauterer Lutherkirche von 1966. Auf sumpfigem Grund erbaut, setzte sich der Boden beständig, sodass Tische und Stühle allmählich in Schräglage gerieten. Dach und Fenster verlangten nach energetischer Sanierung, dazu mussten die filigranen Nachkriegsfachwerkträger statisch ertüchtigt und der Saal mit Fensterfront komplett überholt werden.
Das Thema „Bug“, das auch im Kirchenraum in unterschiedlichen Nuancen erzählt wird, findet sich im Gemeindesaal auf der Rückwand und als Äquivalent zu der elementierten Schiebewand vor dem Altarraum gegenüber. Die Wandfarben sind den Apsisfenstern entnommen, wobei das Rosa die drei hoch sitzenden quadratischen Öffnungen und die niedrigere Tür zusammenfasst, während das Blau die Besonderheit der Apsis unterstreicht. Die gewölbten Lampen als Besonderheit des Raums blieben erhalten und wahren den Charme der Erbauungszeit.
